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Apr. 04.

ZDF | ZDFzoom: Unschuldige Opfer

Ein Film von Klaus Balzer |

Alexander Müller leidet unter Muskelschwund. Er lebt zu Hause bei seinen Eltern, ist 28 Jahre alt. Alexander wird rund um die Uhr betreut. Als Beatmungspatient ist er auf speziell ausgebildete Krankenpfleger angewiesen. Bis zu acht Pflegekräfte betreuen den Patienten, damit die Pflege Monat für Monat rund um die Uhr sicher gestellt ist. Angehörige können dies nicht leisten. Für Alexander ein Segen, denn der 28jährige möchte nicht in ein Pflegeheim, zu Hause fühlt er sich am wohlsten. Rund 10.000 Patienten müssen in Deutschland dauerhaft künstlich beatmet werden. Die meisten von ihnen werden von speziell ausgebildeten Pflegekräften im Rahmen der „häuslichen Intensivpflege“ zu Hause rund um die Uhr betreut. Rund 30.000 Euro kostet diese Pflege die Krankenkassen, da diese Kosten nicht von der Pflegeversicherung getragen werden. Das ist teuer für die Krankenkassen, für eine Pflege im Pflegeheim müssten die Kassen nur rund 7000 Euro zuzahlen, da dann die Pflegeversicherung greift.

Wegen dieser hohen Kosten der häuslichen Intensivpflege deckeln viele Krankenkassen die Stundensätze für die Pflegedienste. Und: Immer mehr Krankenkassen sprechen sich untereinander ab, um gemeinsam die Kosten zu drücken. Die Folge: private Intensivpflegedienste können ihr Personal nicht mehr angemessen bezahlen, Stundenlöhne von 10 Euro sind keine Seltenheit mehr. Gleichzeitig werden Pflegedienste an den Rand der Insolvenz gedrängt.

ZDFzoom beleuchtet diese Problematik und fragt: wird hier auf Kosten von hilflosen Patienten die gesetzlich garantierte Pflege zu Hause ausgehebelt? Werden die Patienten aus Kostengründen zu unschuldigen Opfern?

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Okt. 05.

ZDF | ZDFzoom: Die Weinprobe

Ein Film von Christiane Schwarz.

Guter Wein muss nicht teuer sein – ganz im Gegenteil, es geht auch richtig billig. Tatsächlich findet der Tropfen von Aldi, Rewe und Co. reißenden Absatz. Verständlich, denn nicht nur der Preis stimmt, auch geschmacklich sind die Billig-Erzeugnisse konkurrenzfähig. Und doch fragt sich manch einer vor dem deutschen Supermarkt-Regal: Wie bitte geht das? Ein Gran Reserva für 2,99, ein grauer Burgunder für 2,29  und der kalifornische Cabernet Sauvignon für nur 2,79. Lug und Betrug oder doch nur das Ergebnis klugen Wirtschaftens, gar Abzocke all derer, die für Wein fünf Euro und mehr pro Flasche verlangen?

ZDF.zoom ist auf Spurensuche gegangen, hat Winzer und Großhändler, Weinprüfer und Weintrinker im In- und Ausland aufgesucht, um den Billig-Weinen aus dem Supermarkt einem Rundum-Check zu unterziehen. Ist nur drin, was rein darf, steht auch drauf, was drin ist? Die deutschen Behörden jedenfalls geben sich reichlich Mühe, mit strengen Kontrollen die Qualität hoch zu halten. So ist der staatliche Zwang, für jeden Wein eine Prüfnummer zu beantragen, in anderen Ländern völlig undenkbar. Grundsätzlich eine gute Idee, sagen Experten: Die Nummer soll einen Wein zurück verfolgbar machen. Doch angesichts der zusammengekippten Fassware, führt sie im Niedrigpreissegment lediglich zum Großabfüller, der seine Hände in Unschuld wäscht, sollte etwas nicht mit rechten Dingen zu gehen.

Auch ausländische Weine stehen für unter 3 Euro in deutschen Regalen. Abzüglich Flaschen- und Korkenpreis, Transport- und Arbeitsleistung ist das, was in der Flasche ist, eine Gratisgabe. Warum? Restbestände, die günstig aufgekauft werden können? Oder Schummelei? Welche Mechanismen stecken hinter den günstigen Preisen?

Zoom fragt sich auch hier: wie kann Wein – teilweise mit höchsten Qualitätssiegeln und deutschen Medaillen bestückt – so günstig sein?

CO-PRODUKTION MIT ELBMOTION PICTURES

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