Tag Archives: Mittelalter

Okt. 13.

ZDF/ARTE | Dantes Inferno

Ein Film von Christiane Schwarz und Wilfried Hauke | Erstausstrahlung: 05. Januar 2016, 22:15 Uhr |

Mit seiner Commedia, der ‚Göttlichen Komödie’, schildert der Florentiner Dante Alighieri (1265-1321) eine visionäre Wanderung durch die drei Jenseitsreiche Hölle, Fegefeuer und Paradies. Der Held namens ‚Dante’ hat sich in einen Wald verirrt, wird vom geisterhaften Dichter Vergil in eine Grotte geführt und durch die neun Kreise der Hölle begleitet. Der Weg vorbei an den Verdammten führt schließlich zur geliebten Frau ins Paradies und zu Gott. Ein Happyend, mit dem Dante sich für selbst erlittenes Leid tröstet – der Verbannung aus seiner geliebten Heimatstadt. Bis zu seinem Tod 1321 war Dante ständig auf der Flucht durch eine Welt voller Chaos und dichtete während dieser Zeit an der Commedia. Die Vorlagen für seine  Höllenwanderung, fand Dante auf Reisen durch das von Krieg heimgesuchte Italien am Ende des Mittelalters. Wer war dieser Mann und Schriftsteller Dante Alighieri? Und warum trifft uns sein ‚Inferno’ heute noch bis ins Mark?

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Feb. 18.

ARTE | Arthur – Die Erfindung eine Königs

Ein Film von Wilfried Hauke.

Der Film führt an die Hauptschauplätze der britannischen Legende von King Arthur. In Südengland, an der Küste Cornwalls findet man die Bauten des Sagenkönigs – oder zumindest das, was seine Verehrer in seinem Namen erbauen ließen: die Burgruine Tintagel, wo er geboren, die Klosterabtei in Glastonbury, wo er begraben sein soll und in Winchester die noch heute existierende Runde Tafel von König Edward I., angefertigt in der Blüte des Rittertums Mitte des 13. Jahrhunderts.

Doch die Legenden vom besten König sind nicht nur Traum und Propaganda. Sie gehen zurück auf einen historisch wahren Kern: Im 6. Jahrhundert, in den „Dark Ages“ der britischen Geschichte, hat es einen britisch-römischen Widerstandskämpfer gegen die Invasion der Angelsachsen gegeben. Dieser „Arturios“ ist vor allem durch den Mönch Geoffrey of Monmouth überliefert und bekam später in Frankreich durch Cretien de Troyes die Aura des idealen Königs verpasst, mit Tempelschloss Camelot und Zauberschwert Excalibur, wunderschöner Gattin Guinevere und den Edelrittern Sir Lancelot und Sir Galahad an seiner Seite. Für diesen „Artorius“ gibt es sogar eine belegte historische Stätte: Cadbury Castle.

Mit überwältigenden Landschaftsaufnahmen schwelgt der Film auf den Spuren King Arthurs und lässt Mythos und Magie der Sagenwelt in der heutigen Wirklichkeit aufscheinen. Er führt in die British Library in London, die Schatzkammer der ältesten Artus-Handschriften und folgt dem Lebensweg der frühen Artus-Dichter. Er beleuchtet dabei die poetische „Erfindung“ der Artusgeschichte als Ergebnis einer höfischen Unterhaltungsmaschinerie und politischen Propaganda der herrschenden englischen Dynastien im Mittelalter. Erstmals gefiltert durch das dramatische und weitgehend unbekannte Leben des bedeutendsten „Erfinders“ Sir Thomas Malory. Nahezu alle späteren „Neuerfindungen“ der Sage, ob als Wagner-Oper, als Film oder in der heutigen Fantasy-Literatur gehen auf Malorys 1485 erschienenes Buch „Morte d´Artur“ zurück.

Der Film endet mit einem Abstecher auf den Kontinent, ins „Camelot“ Deutschlands, auf die Wartburg in Thüringen, wo sich 1207 die Elite der deutschen Artusdichter zu einem „Sängerstreit“ versammelte. Spuren von damals tauchen plötzlich wieder auf: Im Januar 2006 entdeckte man im Erfurter Augustinerkloster das Fragment eines bislang unbekannten Artus-Ritterromans aus dem 15.Jh., genau an jenem Ort also, an dem Martin Luther zum Mönch ausgebildet wurde. Man fand das Fragment im „Giftschrank“ der heutigen Klosterbibliothek, gleich neben einer Bibel, in der Luther las.

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