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Wenn ich nächste Woche abkratze
Feb. 20.

3sat | Wenn ich nächste Woche abkratze

Ein Film von Wilfried Hauke.

„Ich habe alles erledigt“, sagt Henny von Schiller und gestikuliert dabei wild mit Rosenschere und Fliederstrauch. „Grabstein, Testament und meine Nachfolge. Wenn ich nächste Woche abkratze, muss der Laden hier doch weiterlaufen.“

Der „Laden“ der 90jährigen Dame ist das St. Johanniskloster in Schleswig, direkt an der malerischen Schlei gelegen. Henny von Schiller ist hier die Chefin. „Priörin“ nennt sie sich offiziell, so etwas wie eine Äbtissin auf norddeutsch. Nonnen leben in dem Kloster schon lange nicht mehr, es ist ein Stift für unverheiratet gebliebene Adelsdamen der Ritterschaft. Aber auch die sind im St. Johanniskloster Mangelware. Zurzeit ist nur „Tante Henny“, wie sie von vielen genannt wird, hier adelig und jungfräulich. Die 26 Wohnungen des Klosters sind von jungen Leuten mit Kindern und ein paar Alten belegt. Eine Mustersiedlung für modernes Mehrgenerationenleben hinter alten Mauern.

Wenn plötzlich wieder eine unangemeldete Gruppe vor ihrem Küchenfenster steht und eine Klosterführung gewünscht ist, schnappt sich Tante Henny dann das Körbchen mit den tausend Schlüsseln und führt durch Kreuzgang, Remter und Kirche.

„Das ist der Kopf des Johannes, den unsere Konventualinnen heute noch küssen müssen, wenn sie ins Kloster ziehen.“ Sie freut sich wie ein Kind, noch immer als Expertin für die Geschichte „ihres“ Klosters gefragt zu sein.

Ein deutsches Sommermärchen von der Schlei über eine tolle Frau mit freiem Sinn, herzlich und wahrhaftig.

Der Kieler Regisseur Wilfried Hauke hat mit seinem Team den Alltag der Henny von Schiller über Monate begleitet und ein höchst unterhaltsames Lebensporträt geschaffen.

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Feb. 18.

ARTE | Arthur – Die Erfindung eine Königs

Ein Film von Wilfried Hauke.

Der Film führt an die Hauptschauplätze der britannischen Legende von King Arthur. In Südengland, an der Küste Cornwalls findet man die Bauten des Sagenkönigs – oder zumindest das, was seine Verehrer in seinem Namen erbauen ließen: die Burgruine Tintagel, wo er geboren, die Klosterabtei in Glastonbury, wo er begraben sein soll und in Winchester die noch heute existierende Runde Tafel von König Edward I., angefertigt in der Blüte des Rittertums Mitte des 13. Jahrhunderts.

Doch die Legenden vom besten König sind nicht nur Traum und Propaganda. Sie gehen zurück auf einen historisch wahren Kern: Im 6. Jahrhundert, in den „Dark Ages“ der britischen Geschichte, hat es einen britisch-römischen Widerstandskämpfer gegen die Invasion der Angelsachsen gegeben. Dieser „Arturios“ ist vor allem durch den Mönch Geoffrey of Monmouth überliefert und bekam später in Frankreich durch Cretien de Troyes die Aura des idealen Königs verpasst, mit Tempelschloss Camelot und Zauberschwert Excalibur, wunderschöner Gattin Guinevere und den Edelrittern Sir Lancelot und Sir Galahad an seiner Seite. Für diesen „Artorius“ gibt es sogar eine belegte historische Stätte: Cadbury Castle.

Mit überwältigenden Landschaftsaufnahmen schwelgt der Film auf den Spuren King Arthurs und lässt Mythos und Magie der Sagenwelt in der heutigen Wirklichkeit aufscheinen. Er führt in die British Library in London, die Schatzkammer der ältesten Artus-Handschriften und folgt dem Lebensweg der frühen Artus-Dichter. Er beleuchtet dabei die poetische „Erfindung“ der Artusgeschichte als Ergebnis einer höfischen Unterhaltungsmaschinerie und politischen Propaganda der herrschenden englischen Dynastien im Mittelalter. Erstmals gefiltert durch das dramatische und weitgehend unbekannte Leben des bedeutendsten „Erfinders“ Sir Thomas Malory. Nahezu alle späteren „Neuerfindungen“ der Sage, ob als Wagner-Oper, als Film oder in der heutigen Fantasy-Literatur gehen auf Malorys 1485 erschienenes Buch „Morte d´Artur“ zurück.

Der Film endet mit einem Abstecher auf den Kontinent, ins „Camelot“ Deutschlands, auf die Wartburg in Thüringen, wo sich 1207 die Elite der deutschen Artusdichter zu einem „Sängerstreit“ versammelte. Spuren von damals tauchen plötzlich wieder auf: Im Januar 2006 entdeckte man im Erfurter Augustinerkloster das Fragment eines bislang unbekannten Artus-Ritterromans aus dem 15.Jh., genau an jenem Ort also, an dem Martin Luther zum Mönch ausgebildet wurde. Man fand das Fragment im „Giftschrank“ der heutigen Klosterbibliothek, gleich neben einer Bibel, in der Luther las.

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Feb. 18.

NDR | Der Schleifischer

Ein Film von Wilfried Hauke.

Der Schleswiger Fischer Harald Ross (70) ist ein kerniger Typ. Seit mehr als 50 Jahren fährt er täglich auf die Schlei, um Aale und Butt mit Netz und Reusen zu fangen. Wie Generationen von Fischern vor ihm. Doch seit er vor 15 Jahren in zweiter Ehe eine viel jüngere Frau geheiratet und heute drei kleine Töchter hat, ist das Leben von Harald Ross ganz anders geworden. Nun muss der Fischer, der gerne das Sagen hat, auch mal zurückstecken und sich den Pflichten des modernen Ehemanns widmen: Essenkochen, Kinder fahren und zu Hause aufpassen, wenn Ehefrau Susi als Lehrerin Elternabende hat. Der Kieler Regisseur Wilfried Hauke hat ein kurzweiliges Porträt eines typischen Schleswig-Holsteiners und seiner munteren Familie gedreht, eingebettet in die wunderbare Kulisse des Schleswiger Holms, der alten Fischersiedlung an der Schlei.

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Jan. 18.

NDR | Typisch!: Der Galloway-Mann

Ein Film von Petra Peters.

Seit den 1980er-Jahren führt Götz von Donner ein Leben für das Rindvieh. Sein Hof Breiteneiche in Schleswig-Holstein wurde zum Zentrum der norddeutschen Gallowayzucht. Die originalen, schwarzen schottischen Rinder brachte der Landadlige durch BSE-Krise und Absatzflaute. Götz von Donner ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Idealist, der nicht so schnell aufgibt.

 

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Mrz. 18.

NDR | Syltstreife – Zwischen Badenixen und Parksündern

Ein Film von Petra Peters.

“Bäderdienst” heißt die Saisonverstärkung auf der Polizeistation in Westerland auf Sylt. Die Beamten wappnen sich für den Ansturm der Gäste.

Wenn in der Saison das Tourismusgeschäft so richtig brummt, bleiben auch die kleinen und großen Gesetzesübertretungen nicht aus, sei es der Diebstahl aus dem Strandkorb oder der Auffahrunfall bei den Nobelkarossen. Von Urlaubsstimmung merken die Polizisten auf Sylt nur wenig.

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