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Apr. 22.

ZDF | 37°: Vom Mörder zum Helfer- ein Leben mit Umwegen

Ein Film von Birthe Jessen | Erstausstrahlung: 30. August 2016, 22:15 Uhr |

Brutal und vorsätzlich schießt Henry-Oliver Jakobs auf zwei Menschen aus dem Kiezmilieu. Der eine stirbt, der andere ist lebenslang an einen Rollstuhl gefesselt. Heute nutzt er seine kriminellen Erfahrungen, um Jugendlichen und besonders gefährdeten Halbstarken zu helfen.  37° erzählt die Geschichte eines Helfers, der ein Täter war.  Es ist auch ein Film darüber, wie Resozialisierung und Gewaltprävention in unserer Gesellschaft funktionieren könnte.

 

Apr. 05.

ARD | Die Story im Ersten: Der gekaufte Patient? – Wie Pharmakonzerne Verbände nutzen

Ein Film von Klaus Balzer | Erstausstrahlung: 09. Mai 2016, 22:45 Uhr |

2013 bringt der Pharmakonzern Sanofi ein neues Medikament gegen Multiple Sklerose auf den Markt. Das Medikament Lemtrada ist extrem teuer: 12 Milligramm kosten mehr als 10.000 Euro. Gleichzeitig schnellen die Spenden des Konzerns an den Patientenverband Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft in den Jahren 2013 und 2014 in die Höhe. Ein Zusammenhang? Ja, sagt Klaus Koch vom Institut für Qualitätssicherung und Management im Gesundheitswesen. Spenden gehörten zur Marketingstrategie von Pharmaunternehmen, vor allem vor und während der Einführung von neuen Medikamenten. Mehr als 5 Millionen Euro spendeten Pharmaunternehmen in den vergangenen Jahren an Patientenverbände pro Jahr. Es ist schwer einen direkten Zusammenhang zur Einführung neue Medikamente nachzuweisen. Aber die Pharmaunternehmen verfolgen noch andere Ziele. „Es geht um die Gewinnung von Teilnehmern an Medikamentenstudien der Industrie“, sagt Hilde Schulte, Ehrenvorsitzende der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“. Diese Selbsthilfe-Initiative hat schon vor Jahren die Zusammenarbeit mit der Pharma-Industrie eingestellt, weil, so Hilde Schulte, Profitstreben und Patientengesundheit nicht zusammen passten. Dagegen setzt der Verband „Mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs“ auf die Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen. „Wir wollen unsere Bedürfnisse in die Konzerne hineintragen“, sagt Petra Stieber, Vorsitzende des Vereins, der immerhin mehr als 70.000 Euro jährlich von verschiedenen Pharmaunternehmen bekommt.  Was ist der richtige Weg? Können und sollen Patienten mit Pharmaunternehmen zusammenarbeiten? Oder hilft nur Abgrenzung gegen die Umarmungsversuche der Industrie? Immerhin investiert die Industrie mittlerweile auch auf Europäischer Ebene Millionenbeträge in den Versuch, Einfluss auf Patientenverbände zu bekommen, indem sie die so genannte „Europäische Patienten Akademie (Eupati)“ gründete.  In der Dokumentation Die Story im Ersten sucht Autor Klaus Balzer nach Verbindungen und Einflüssen, spricht mit Patienten, Ärzten und Experten aus dem Gesundheitswesen.

Apr. 04.

ZDF | ZDFzoom: Unschuldige Opfer

Ein Film von Klaus Balzer |

Alexander Müller leidet unter Muskelschwund. Er lebt zu Hause bei seinen Eltern, ist 28 Jahre alt. Alexander wird rund um die Uhr betreut. Als Beatmungspatient ist er auf speziell ausgebildete Krankenpfleger angewiesen. Bis zu acht Pflegekräfte betreuen den Patienten, damit die Pflege Monat für Monat rund um die Uhr sicher gestellt ist. Angehörige können dies nicht leisten. Für Alexander ein Segen, denn der 28jährige möchte nicht in ein Pflegeheim, zu Hause fühlt er sich am wohlsten. Rund 10.000 Patienten müssen in Deutschland dauerhaft künstlich beatmet werden. Die meisten von ihnen werden von speziell ausgebildeten Pflegekräften im Rahmen der „häuslichen Intensivpflege“ zu Hause rund um die Uhr betreut. Rund 30.000 Euro kostet diese Pflege die Krankenkassen, da diese Kosten nicht von der Pflegeversicherung getragen werden. Das ist teuer für die Krankenkassen, für eine Pflege im Pflegeheim müssten die Kassen nur rund 7000 Euro zuzahlen, da dann die Pflegeversicherung greift.

Wegen dieser hohen Kosten der häuslichen Intensivpflege deckeln viele Krankenkassen die Stundensätze für die Pflegedienste. Und: Immer mehr Krankenkassen sprechen sich untereinander ab, um gemeinsam die Kosten zu drücken. Die Folge: private Intensivpflegedienste können ihr Personal nicht mehr angemessen bezahlen, Stundenlöhne von 10 Euro sind keine Seltenheit mehr. Gleichzeitig werden Pflegedienste an den Rand der Insolvenz gedrängt.

ZDFzoom beleuchtet diese Problematik und fragt: wird hier auf Kosten von hilflosen Patienten die gesetzlich garantierte Pflege zu Hause ausgehebelt? Werden die Patienten aus Kostengründen zu unschuldigen Opfern?

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Mrz. 13.

NDR | 45 Min: Das Milliardenspiel – Brüssel und die Bauern

Ein Film von Klaus Balzer.

York Wollatz ist Bio-Bauer. Circa 130 Hektar bewirtschaftet er im Schleswig-Holsteinischen Dithmarschen, überwiegend baut er Kohl an, aber auch Hafer, Kleegras, Kartoffeln, Mohrrüben. Wie jeder Bauer erhält York Wollatz Agrarsubventionen aus Brüssel – rund 300 Euro jährlich für jeden Hektar, den er bewirtschaftet. Für ihn sind das 66.000 Euro jährlich, ohne die der Bauer nicht existieren könnte. „Je nach Ernteerfolg sind das für mich zwischen 40 und 100 Prozent meines jährlichen Gewinns“, sagt Wollatz. Den er natürlich noch versteuern muss.

Rund 54 Milliarden Euro zahlt die Europäische Union jährlich an Unterstützung für Bauern und für die Entwicklung des ländlichen Raums – Agrarsubventionen. Allein Deutschland erhält mehr als fünf Milliarden Euro, die direkt an die Bauern ausgezahlt werden, sowie 1,3 Milliarden Euro, mit denen landwirtschaftlich geprägte Regionen attraktiv gestaltet werden sollen. Mit diesen Geldern sollen den Bauern die Existenz gesichert und das Leben auf dem Land attraktiver gestaltet werden, um die Abwanderung in die Städte zu stoppen.

Nur: Dieses System funktioniert so nicht. Nur zwei Prozent der Bauern erhalten mehr als 30 Prozent der Gelder, 40 Prozent gelten als „Hartz IV-Bauern, die im Durchschnitt 5000 Euro jährlich an Subventionen bekommen. Dagegen stehen Konzerne, die industrielle Landwirtschaft betreiben und bis zu 32.000 Hektar bewirtschaften und Millionensummen einstreichen. Damit einher geht die Verödung ganzer Landstriche, weil die regional verankerte Landwirtschaft immer mehr zurückgedrängt wird.

Auch die Mittel für die Entwicklung des ländlichen Raums kommen längst nicht immer da an, wo sie hingehören. Kirchengemeinden, Flughäfen, sogar Rüstungskonzerne beziehen Geld aus dem Brüsseler Agrartopf – dabei sollen diese Mittel vor allem der Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region und der Ökologisierung der Landwirtschaft dienen.

„Die Politik ist derzeit nicht in der Lage, dagegen anzusteuern“, sagt Bernd Voss, Milchbauer und Landtagsabgeordneter der Grünen in Schleswig-Holstein. „Die Lobbyverbände haben so viel Macht, dass sich Mehrheitsverhältnisse, die die Situation politisch ändern könnten, nicht finden.“

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Dez. 29.

NDR | 100 Jahre Landleben

Eine dreiteilige Filmreihe von Christoph Weinert.

 

Auch im 21. Jahrhundert, in einer Zeit, in der die Städte und Metropolregionen immer weiter wachsen, lebt die Hälfte der Deutschen auf dem Land. In Norddeutschland gibt es mehr als 15.000 Dörfer, und keines gleicht dem anderen. Die Orte unterscheiden sich nicht nur in ihrer Größe und Lage, sondern auch in ihren gewachsenen Strukturen. Heute leben die Menschen in den Dörfern zwischen Landflucht und Landlust.

Wie hat sich das dörfliche Leben seit den Zeiten der Stellmacher, Schmiede und Dorflehrer entwickelt? Im ersten Teil der NDR-Reihe 100 Jahre Landleben erzählen ein Dorfpastor, ein ehemaliger Dorfschullehrer, der Bewohner eines Rundlingsdorfes, ein Dorfgastwirt, der Besitzer eines Dorfladens und ein Landarzt mit langer Familientradition spannende, zum Teil skurrile und kuriose Geschichten, die deutlich machen, wie sich gerade in den vergangenen Jahrzehnten das Leben in den Dörfern verändert hat.Erinnerungen, die sich ohne falsche Sentimentalität zwischen Idylle und Realität bewegen.

Der Film zeigt in historischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen Szenen aus dem norddeutschen Dorfleben. Aus einer Zeit, als die Tage im Dorf noch vom bäuerlichen Lebens- und Arbeitsrhythmus geprägt waren. Faszinierende Luftaufnahmen verbinden die Geschichten der Protagonisten und fügen sie zu einem einzigartigen Bild des Landlebens gestern und heute zusammen.

Gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen

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