Tag Archives: Wilfried Hauke

Feb. 18.

ARTE | Arthur – Die Erfindung eine Königs

Ein Film von Wilfried Hauke.

Der Film führt an die Hauptschauplätze der britannischen Legende von King Arthur. In Südengland, an der Küste Cornwalls findet man die Bauten des Sagenkönigs – oder zumindest das, was seine Verehrer in seinem Namen erbauen ließen: die Burgruine Tintagel, wo er geboren, die Klosterabtei in Glastonbury, wo er begraben sein soll und in Winchester die noch heute existierende Runde Tafel von König Edward I., angefertigt in der Blüte des Rittertums Mitte des 13. Jahrhunderts.

Doch die Legenden vom besten König sind nicht nur Traum und Propaganda. Sie gehen zurück auf einen historisch wahren Kern: Im 6. Jahrhundert, in den „Dark Ages“ der britischen Geschichte, hat es einen britisch-römischen Widerstandskämpfer gegen die Invasion der Angelsachsen gegeben. Dieser „Arturios“ ist vor allem durch den Mönch Geoffrey of Monmouth überliefert und bekam später in Frankreich durch Cretien de Troyes die Aura des idealen Königs verpasst, mit Tempelschloss Camelot und Zauberschwert Excalibur, wunderschöner Gattin Guinevere und den Edelrittern Sir Lancelot und Sir Galahad an seiner Seite. Für diesen „Artorius“ gibt es sogar eine belegte historische Stätte: Cadbury Castle.

Mit überwältigenden Landschaftsaufnahmen schwelgt der Film auf den Spuren King Arthurs und lässt Mythos und Magie der Sagenwelt in der heutigen Wirklichkeit aufscheinen. Er führt in die British Library in London, die Schatzkammer der ältesten Artus-Handschriften und folgt dem Lebensweg der frühen Artus-Dichter. Er beleuchtet dabei die poetische „Erfindung“ der Artusgeschichte als Ergebnis einer höfischen Unterhaltungsmaschinerie und politischen Propaganda der herrschenden englischen Dynastien im Mittelalter. Erstmals gefiltert durch das dramatische und weitgehend unbekannte Leben des bedeutendsten „Erfinders“ Sir Thomas Malory. Nahezu alle späteren „Neuerfindungen“ der Sage, ob als Wagner-Oper, als Film oder in der heutigen Fantasy-Literatur gehen auf Malorys 1485 erschienenes Buch „Morte d´Artur“ zurück.

Der Film endet mit einem Abstecher auf den Kontinent, ins „Camelot“ Deutschlands, auf die Wartburg in Thüringen, wo sich 1207 die Elite der deutschen Artusdichter zu einem „Sängerstreit“ versammelte. Spuren von damals tauchen plötzlich wieder auf: Im Januar 2006 entdeckte man im Erfurter Augustinerkloster das Fragment eines bislang unbekannten Artus-Ritterromans aus dem 15.Jh., genau an jenem Ort also, an dem Martin Luther zum Mönch ausgebildet wurde. Man fand das Fragment im „Giftschrank“ der heutigen Klosterbibliothek, gleich neben einer Bibel, in der Luther las.

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Feb. 18.

NDR | Der Schleifischer

Ein Film von Wilfried Hauke.

Der Schleswiger Fischer Harald Ross (70) ist ein kerniger Typ. Seit mehr als 50 Jahren fährt er täglich auf die Schlei, um Aale und Butt mit Netz und Reusen zu fangen. Wie Generationen von Fischern vor ihm. Doch seit er vor 15 Jahren in zweiter Ehe eine viel jüngere Frau geheiratet und heute drei kleine Töchter hat, ist das Leben von Harald Ross ganz anders geworden. Nun muss der Fischer, der gerne das Sagen hat, auch mal zurückstecken und sich den Pflichten des modernen Ehemanns widmen: Essenkochen, Kinder fahren und zu Hause aufpassen, wenn Ehefrau Susi als Lehrerin Elternabende hat. Der Kieler Regisseur Wilfried Hauke hat ein kurzweiliges Porträt eines typischen Schleswig-Holsteiners und seiner munteren Familie gedreht, eingebettet in die wunderbare Kulisse des Schleswiger Holms, der alten Fischersiedlung an der Schlei.

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Mrz. 18.

ARTE | Götterdämmerung

Ein Film von Wilfried Hauke.

Die Sage von „Ragnarök“, dem Untergang der nordischen Götter, ist neben der Homerschen Odyssee der wohl faszinierendste Mythos der Welt und zugleich der am meisten berüchtigte. Wagners Opernwerk „Ring des Nibelungen“ und J.R.R. Tolkiens Fantasie-Epos „Herr der Ringe“ wären ohne die Gestalten und Motive der uralten germanischen Götterwelt nicht denkbar.

Der Kampf von Odin und Thor mit dem Riesen Ymir um die Vorherrschaft im Schattenreich zwischen Feuer und Eis, die Erschaffung der Welt mit ihren Menschen und Kriegern aus den Resten einer gnadenlosen Schlacht und der Weg in die neue Katastrophe – all dies ist in packenden Bildern in den Mythen enthalten, die in der Wikingerzeit in Skandinavien noch höchst lebendig waren. Bis das Christentum kam und an die Stelle der heidnischen Götter den einen Gott setzte.

Das Dokudrama „Götterdämmerung“ erweckt in faszinierenden Landschaftsbildern und aufwändig inszenierten Reiseerlebnissen zweier Gefährten die Mythen der Germanen erstmals aus dokumentarischer Sicht wieder zu neuem Leben. Dabei wird vor allem die authentische Geschichte vom Ende des Heidentums im Hohen Norden Europas erzählt, als Folge der Christianisierung und neu entstehender Königreiche in Skandinavien.

Im Zentrum steht die abenteuerliche, historische Skandinavienreise des (fiktiven) isländischen Skalden Einar Ormstunga, der ein fahrender Sänger und zugleich ein Krieger aus der Wikingerzeit ist und des (fiktiven) Hamburger Mönches Martin, der von seinem Bischof zur Mission der Heiden nach Norden geschickt wurde. Zu Wasser und zu Land durchqueren sie in den Jahren 997 bis 1000 nach Chr. den Norden Europas.

Es ist eine schwere Zeit für die Anhänger der germanischen Götter. Von deren sagenhaftem Reich erzählt der Skalde unterwegs seinem Begleiter. Gemeinsam tauchen Einar und Martin in den bereits verblassenden Kosmos von Odin, Thor und Freja ein und erleben – ehe es zu spät ist – noch einmal hautnah in einer Mischung aus Faszination und Furcht die Religion und Mythen der Germanen.

Entstanden sind die faszinierenden Aufnahmen zur „Götterdämmerung“ mit einem großen Aufgebot an Darstellern und Statisten im Sommer und Herbst 2006 an den historischen Originalschauplätzen auf Island, in Norddeutschland, Dänemark und Norwegen.

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