Ein Film von Christiane Schwarz.
Seit Jahrzehnten ist es der Wunschberuf junger Mädchen schlechthin: Friseurin – nach Arzthelferin und Bürokauffrau ganz vorne auf der Liste der Ausbildungsberufe. Etwa 30.000 Auszubildende sind derzeit in Deutschland auf dem Weg in ihren Traumberuf. Vorbilder sind bekannte Friseure an der Seite der Prominenten: kreatives Schaffen, gesellschaftliche Anerkennung, guter Verdienst. „45Min“ fragt: Ist das die Wirklichkeit des Friseurhandwerks oder nur ein schöner Traum?
Christiane Schwarz hat drei Friseurlehrlinge ein Jahr lang begleitet. Deren Erfahrungen zeigen die weniger glanzvolle Seite des Gewerbes: lange Arbeitstage, geringe Löhne, großer Konkurrenzkampf. Das Friseurgewerbe steht mächtig unter Druck, die Kunden wollen immer weniger bezahlen, Billig-Salons mit Elf-Euro-Festpreisen haben massenhaft Zulauf. Filialketten diktieren ihren angestellten Friseuren in den Arbeitsverträgen: Mindestumsätze oder Kündigung.
Die Schere klafft zwischen extrem billig oder superteuer. Der klassische selbständige Friseurmeister an der Ecke stirbt aus. Stars der Branche wie Udo Walz und Marlies Möller schwärmen von den Highlights des Berufs und haben für die Auszubildenden einschlägige Karrieretipps: „Ohne Fleiß kein Preis“, und „Nach oben schafft man es nur nach Feierabend“. Die drei Auszubildenden erleben zunächst den ernüchternden Alltag im Salon: bürsten, fegen, waschen, falten, stehen. Was erwarten sie von ihrem Beruf? Wie viel bleibt ihnen nach einem Jahr von ihrem Traum? Der Film von Christiane Schwarz kratzt am glamourösen Image der Branche.